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    Biozentrum der Universität Würzburg

    DFG Workshop: Immer in Bewegung bleiben - die wunderliche Welt der kleinen Reynoldszahlen

    23.01.2011

    Die Evolution hat raffinierte Mechanismen entwickelt, mit denen sich Mikroorganismen wie Bakterien und Protozoen fortbewegen.

    Wenn wir Menschen schwimmen, nutzen wir stets die Driftbewegung unseres Körpers aus. Jedem Schlag der Arme folgt ein Gleiten durch das Wasser. Für Mikroorganismen muss Wasser aber sehr viel ”zäher“ erscheinen, denn sobald sie mit dem Schlag des Flagellums aufhören, bleiben sie augenblicklich stehen. Grund hierfür sind die ungewöhnlichen physikalischen Bedingungen der Nanowelt, in der die Reynoldszahl, das Maß des Verhältnisses zwischen Trägheit und Viskosität, sehr klein ist. Ein ICE würde unter diesen Reynoldsbedingungen aus voller Fahrt nur wenige Millimeter benötigen um anzuhalten, eine beunruhigende Vorstellung, die sich unserer Erfahrungswelt vollkommen entzieht.

    In letzter Zeit ist die Welt der kleinen Reynoldszahlen immer mehr in den Fokus der Wissenschaft gerückt. Nicht nur Biologen erforschen die physikalischen Grundlagen zellulärer Bewegung, sondern viele andere Disziplinen sind mittlerweile daran beteiligt.

    Das wird deutlich wenn man sich die Teilnehmer eines internationalen DFG-Workshops anschaut der vom 23.- bis 25. Januar in Würzburg stattfindet. Die „LowRe“ -Konferenz bringt erstmals Biologen, Chemiker, Physiker, Mathematiker und Ingenieure an einen Tisch, um sich intensiv über die Physik und Biologie des Lebens im Nanoraum auszutauschen. Das Meeting wird von Prof. Markus Engstler (Lehrstuhl für Zell- und Entwicklungsbiologie) organisiert und vom DFG Schwerpunktprogramm 1207 finanziert.

    Von Prof. Dr. Markus Engstler

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