Spitzenforscherin für Würzburg
16.06.2010Noch arbeitet die Zellbiologin Ulrike Kutay an der ETH Zürich. Jetzt hat sie den höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands erhalten. Als Alexander-von-Humboldt-Professorin soll Kutay demnächst an der Universität Würzburg ihre Arbeiten fortführen.
Fünf Millionen Euro: So viel Geld erhalten Alexander von Humboldt-Professoren für ihre Arbeit. Das Geld stammt aus dem Haushalt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung zeichnet damit führende und im Ausland tätige Wissenschaftler aus. Die Preisträger können mit dem Geld an einer Hochschule ihrer Wahl in Deutschland ihre eigene Arbeitsgruppe aufbauen und ihre Forschung weiter verfolgen.
Auf diese Weise sollen deutsche Hochschulen die Möglichkeit erhalten, internationale Spitzenkräfte aus dem Ausland abzuwerben und ihnen konkurrenzfähige Rahmenbedingungen und eine langfristige Perspektive für die Arbeit in Deutschland zu bieten.
Ulrike Kutays Lebenslauf
Ulrike Kutay ist seit dem 1. Oktober 1999 Assistenzprofessorin und seit dem 1. Januar 2006 außerordentliche Professorin am Institut für Biochemie der ETH Zürich. Sie wurde 1966 in Potsdam geboren und hat Biochemie an der Humboldt-Universität und an der Freien Universität in Berlin studiert. Nach ihrer Diplomarbeit am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik promovierte sie am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und an der Harvard Medical School in Boston, USA. Thema ihrer Arbeit war die Integration von Proteinen in zelluläre Membranen.
In ihrer Postdoc-Zeit am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg untersuchte sie Transportprozesse zwischen Zellkern und Zytoplasma. Auf diesem Gebiet setzt sie momentan auch ihre Forschung an der ETH Zürich fort. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Untersuchungen zur Dynamik der Kernhülle während der Zellteilung.
Die Humboldt-Professur
Jährlich vergibt die Alexander-von-Humboldt-Stiftung bis zu zehn Humboldt-Professuren. Die Preissumme von fünf Millionen Euro für experimentell und von 3,5 Millionen Euro für theoretisch arbeitende Forscher fließt vor allem in den Aufbau von Forschungsteams und die Ausstattung von Laboren; außerdem wird den Forschern ein international konkurrenzfähiges Gehalt geboten. Die Hochschulen verpflichten sich, die Forscher und ihre Teams in ein Gesamtkonzept einzubinden, das den Preisträgern eine dauerhafte Perspektive in Deutschland bietet.
Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung
Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 2.000 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt mittlerweile ein Netzwerk von weltweit mehr als 24.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in über 130 Ländern – unter ihnen 43 Nobelpreisträger.