Vater des Biozentrums
12.05.2011Professor Ernst Helmreich hat an der Uni Würzburg die Physiologische Chemie aufgebaut und national wie international zum Erfolg geführt. Zusammen mit Guido Hartmann hat er außerdem das Biozentrum der Uni konzipiert und realisiert. Für seine Verdienste bekam er beim Stiftungsfest 2011 in der Neubaukirche die Ehrensenatorwürde verliehen.

Ernst Helmreich wurde 1922 in München geboren. Nach dem Studium der Medizin und der Organischen Chemie in seiner Heimatstadt promovierte er 1949 in Medizin und habilitierte sich über den Stoffwechsel der Fructose.
1954 ging Helmreich in die USA. Dort forschte er mit Carl und Gerti Cori, die 1947 den Nobelpreis erhalten hatten, an der renommierten Washington University in St. Louis und wurde schließlich Professor. Aus dem ursprünglich geplanten Kurzaufenthalt in den USA wurden 14 Jahre, denen 1967 ein Sabbatical beim Nobelpreisträger Manfred Eigen folgte.
Aktivitäten in Würzburg
1968 nahm Ernst Helmreich den Ruf auf den Lehrstuhl für Physiologische Chemie an der Universität Würzburg an. Diesen hatte er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1990 inne. In Würzburg gelang es Helmreich in kurzer Zeit, ein national und international erfolgreiches Institut für Physiologische Chemie aufzubauen.
Zusammen mit dem Biochemiker Prof. Guido Hartmann entwickelte er ab den frühen 1970er-Jahren die Idee und das Konzept für das Biozentrum, das er schließlich auch realisierte. So könne er mit Fug und Recht als „Vater des Biozentrums“ gelten, wie Universitätspräsident Alfred Forchel in der Laudatio auf den neuen Ehrensenator sagte.
Auszeichnungen und Mitgliedschaften
Helmreich war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Präsident der Gesellschaft für Biologische Chemie. Außerdem war er 1990 Gastforscher bei Tom Jovin am Max-Planck-Institut in Göttingen und 1993/94 Fogarty Scholar an den National Institutes of Health in Bethesda (USA).
Ernst Helmreich bekam das Bundesverdienstkreuz am Bande ebenso verliehen wie den Bayerischen Verdienstorden und die Cothenius-Medaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. 1995 wurde er mit der Rinecker-Medaille der Medizinischen Fakultät Würzburg ausgezeichnet.