Abschlussarbeiten
Themen für eine Abschlussarbeit an der Ökologischen Station Fabrikschleichach
Die Ökologische Station, der Nationalpark Bayerischer Wald (NP BW) und die Juniorprofessur für Angewandte Biodiversitätsforschung bieten unterschiedliche Themen der Angewandten Ökologie für Bachelor- und Masterarbeiten an - basierend auf Literaturarbeit, Feld- oder Laborarbeit. Studierende, die ein Projekt im Rahmen ihres Studiums machen wollen, sind gerne jederzeit willkommen! Hier finden Sie eine Auswahl von möglichen Projekten, jedes Thema wird von einem Teammitglied betreut (Namenskürzel und Standort am Ende der jeweiligen Themen, Kontaktdaten ganz unten). Studierende können aber auch gerne eigene Ideen einbringen und auf uns zukommen.
Projekte an der Ökologischen Station/Uniwald/Steigerwald/Nationalpark Bayerischer Wald:
Bachelorthemen:
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Bachelor oder Master: Wer quakt denn da? - Amphibienmonitoring mit KI: Entwicklung eines Modells zur Detektion von Fröschen anhand ihrer Vokalisation. Methodik: Erfassung von Froschlurchen mit Soundrekordern (Daten liegen bereits vor, es können aber weitere erhoben werden), Artbestimmung der Audioaufnahmen (keine Vorkenntnisse erforderlich aber Interesse sich einzuarbeiten), Entwicklung und Validierung eines KI Modells, Beginn jederzeit möglich (JR, WÜ)
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Bachelor oder Master: Vergleich von Insektengemeinschaften aus Lichtfallen und Fledermausbeute - wie gut beproben Lichtfallen die tatsächliche Beute von Fledermäusen? Methodik: Lichtfallen werden in verschiedene Ökosysteme aufgestellt, wo gleichzeitig Fledermäuse gefangen werden um ihr Kot zu sammeln. DNA wird von Lichtfallenproben und Fledermaus Kotproben extrahiert. Mit DNA Metabarcoding kann die Zusammensetzung der Insekten von beide Probentypen festgestellt werden um festzustellen wie gut Fledermausbeute mit Lichtfallen erfasst werden. Auto für Feldarbeit von Vorteil. (MH, FSF)
Masterthemen:
- Erhöht die Offenheit der Baumkronen die Assoziationsresistenz in gemäßigten Wäldern? Wie beeinflusst die Struktur des Kronendachs die schützende Wirkung der Vielfalt der Baumnachbarschaften gegen die Herbivorie von Insekten? In diesem Projekt wird untersucht, ob eine größere Offenheit des Kronendachs, die durch experimentelle Baumfällungen in unserem Universitätswald geschaffen wurde, die „Assoziationsresistenz“ der Rotbuche (Fagus sylvatica) beeinflusst. Methodik: Sie werden die Blattherbivorie an Fokusbäumen in Kontroll- und Waldlückenflächen quantifizieren, die Vielfalt der Baumnachbarschaften charakterisieren und mikroklimatische Variablen wie Licht und Temperatur messen. Die Studie kombiniert Felderhebungen und statistische Modellierung, um wichtige multitrophische Interaktionen zu erforschen, die für die Waldgesundheit und die biologische Vielfalt von Bedeutung sind. Englisch erforderlich. (SM, FSF)
- Raumnutzung von Arthropoden in Wäldern: Wo fliegen Arthropoden? Benutzen fliegende Arthropoden unterschiedliche höhen der Baumkrone bei verschiedene Waldstruktur und/oder Temperatur? Wo laufen Arthropoden? Benutzen bodenlebende Arthropoden unterschiedliche Vegetationsstruktur bei verschiedene Bodentemperaturen? Methodik: Vorhandene Arthropoden Daten können analysiert werden, um Unterschiede der Artzusammensetzung bei verschiedene Baumkronenhöhen und Vegetationsstruktur zu untersuchen. Die Arthropoden wurden im Bayerischen Wald mit Fensterfallen und Bodenfallen gesammelt. Es besteht die Möglichkeit bei Feldarbeit im Bayerischen Wald mitzumachen! Englisch erforderlich. (OD, NP BW)
- Entscheiden die Käfer je nach Temperatur an heißen Tagen, wo sie sich aufhalten? Totholz sollte die Bodentemperaturen puffern; daher ist zu erwarten, dass in der Nähe von Totholz an heißen Sommertagen mehr Käfer sind als an kälteren Tagen und weniger Käfer in offenen Bereichen ohne Totholz. Methodik: Käfer wurden schon mit Bodenfallen in Mikrohabitaten mit und ohne Totholz gesammelt. Die Käfer können bestimmt werden, um zu messen, ob a) die Temperaturen in der Nähe von Totholz während einer Hitzewelle tatsächlich niedriger sind; b) ob Käfer während einer Hitzewelle Mikrohabitate in der Nähe von Totholz nutzen. Es besteht die Möglichkeit bei Feldarbeit im Bayerischen Wald mitzumachen! Englisch erforderlich. (OD, NP BW)
Projekte der Juniorprofessur für Angewandte Biodiversitätsforschung
Bachelorthemen:
- Multidiversität auf Borkenkäfer-Störflächen im Bayerischen Wald: Haben Borkenkäfer-Störflächen einen positiven Einfluss auf die Diversität verschiedener Taxa? Ist die Diversität beeinflusst durch das Management der Störflächen? Methodik: Daten zu verschiedenen Taxa (Metabarcodingdaten von Flugfensterfallen, Pilzdaten, Daten zu Moosen und Flechten) liegen bereits vor zum Auswerten. Weitere Daten (Nachtfalter aus Leuchtfallen, Käfer/Spinnen aus Bodenfallen) können zusätzlich ausgewertet werden um die eigenen taxonomischen Kenntnisse auszubauen. (BU, WÜ)
- Steigerung der Pilzdiversität durch Anreicherung verschiedener Totholzobjekte - Ist die Anreicherung von Totholz zur Förderung der Diversität effektiver, wenn verschiedene Totholz-Objekttypen ausgebracht werden? Methodik: Pilzdaten wurden im Bayerischen Wald auf experimentell eingerichteten Flächen erhoben. Auswertung der Daten über R, sowie intensive Literaturrecherche. Ein Besuch der Flächen im Bayerischen Wald nach Absprache möglich. (BU, WÜ, NP BW)
- Förderung bedrohter Moose und Flechten durch verschiedene Totholztypen - Welche Charakteristika muss Totholz haben, um die Diversität der Moose und Flechten bestmöglich zu fördern? Methodik: Daten zu Moosen und Flechten wurden 2022 im Bayerischen Wald auf experimentell eingerichteten Flächen aufgenommen und liegen bereits vor. Auswertung der vorhandenen Daten mit R. Ein Besuch der Flächen im Bayerischen Wald nach Absprache möglich. (BU, WÜ, NP BW)
- Wiederbesiedelung gemähter Flächen durch Heuschrecken - Heuschrecken werden häufig durch das Mähen auf Grünflächen getötet, aber sind auch sehr mobil und können so bei langsamer Mahd dem Mähgerät entkommen. Nach der Mahd halten sich Heuschrecken gerne auf der kurzen Vegetation auf. Methodik: Fang und Markierung von Heuschrecken vor der Mahd, Wiederfang bzw. Beobachtung auf gemähten und ungemähten Flächen nach der Mahd. (NS, WÜ)
Masterthemen:
- Welche Arthropoden überwintern auf künstlich angelegten Blühflächen im urbanen Raum? Methodik: Blühflächen wurden angelegt und haben sich über 2 Jahre hinweg entwickelt. Abgestorbene Stängel verschiedener Pflanzen wurden im Frühjahr gesammelt. Absuchen der Stängel und Bestimmung der darauf/darin befindlichen Taxa. (BU, WÜ)
- Welche Insekten überwintern in Altgrasbeständen und krautiger Vegetation? Im Projekt UrbanPART wurde im Frühjahr die Vegetation des Vorjahres beprobt, um die Anwesenheit von Eiern und Larven in und an der Vegetation zu untersuchen. Methodik: Durchsicht der Proben und Bestimmung, weitere Probenahme im Spätsommer/Herbst. (NS, WÜ)
Abkürzungen und Kontakt
BU: Dr. Britta Uhl
JR: Julia Rothacher
OD: Dr. Orsolya Decker (Nationalpark Bayerischer Wald - orsolya.decker@npv-bw.bayern.de)
Standorte:
FSF: Ökologische Station Fabrikschleichach
NP BW: Nationalpark Bayerischer Wald
WÜ: Würzburg
Stand: 6/2025