Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik

Zu Gast in Würzburg

27.04.2010

Die japanische Biologin Dr. Chihiro Ito (Foto privat) forscht seit Kurzem als Humboldt-Stipendiatin am Lehrstuhl für Neurobiologie und Genetik der Universität Würzburg (Leitung: Professor Charlotte Förster).

Dr. Chihiro Ito

Gegenstand ihrer Arbeit ist die rhythmische Cuticula-Bildung an der Oberfläche des Insektenpanzers der Taufliege Drosophila melanogaster. Die Cuticula wird täglich von der äußeren Zellschicht der Fliege in dünnen Schichten abgelagert; sie ist wichtig für die Stabilität und Elastizität des Panzers. Gesteuert wird dieser Prozess von so genannten „inneren Uhren“ – einem der Forschungsschwerpunkte von Charlotte Förster.

„Innere Uhren steuern viele physiologische Prozesse, das Verhalten eingeschlossen, und passen so den Organismus an die täglichen Veränderungen der Umwelt an“, sagt Chihiro Ito. Tiere verfügen über zahlreiche dieser Uhren. Sie finden sich in den meisten Organen, im Gewebe und möglicherweise sogar in jeder einzelnen Zelle. Heute kennt die Wissenschaft zwei Arten von inneren Uhren: Die zentralen inneren Uhren arbeiten im Gehirn; sie steuern das tagesrhythmische Verhalten. Periphere Uhren liegen außerhalb des Gehirns; ihre genaue Funktion ist nur für wenige Fälle bekannt. „Mich interessiert besonders, welche Funktion periphere Uhren haben und wie die einzelnen Uhren im Körper funktionieren“, sagt die Wissenschaftlerin.

Chihiro Ito hat in Japan an der Osaka University Biologie studiert und promoviert. Anschließend arbeitete sie als Postdoc in der Arbeitsgruppe von Charlotte Förster in deren früheren Labor an der Universität Regensburg. Als Humboldt-Forschungsstipendiatin wird sie voraussichtlich die kommenden zwei Jahre an der Universität in Würzburg forschen.

Das Humboldt-Stipendium richtet sich an überdurchschnittlich qualifizierte Wissenschaftler aus dem Ausland, die am Anfang Ihrer wissenschaftlichen Laufbahn stehen. Mit dem Stipendium sollen sie ein selbst gewähltes, langfristiges Forschungsvorhaben in Kooperation mit einem selbst gewählten wissenschaftlichen Gastgeber an einer Forschungseinrichtung in Deutschland durchführen.

Von Irina Stahl

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