AG Thamm - Molekulare Verhaltensphysiologie
Ein Honigbienenvolk (Apis mellifera) besteht aus vielen tausenden Individuen, wobei es sich vorrangig um Arbeiterinnen handelt, welche sich um alle wichtigen Aufgaben (Putzen, Aufzucht der Brut, Sammeln von Nahrung, u.v.m.) in der Kolonie kümmern. Hierfür besitzen Arbeiter-Bienen sowohl ein enormes Verhaltens-Spektrum als auch eine große Verhaltensplastizität. So sind zum Beispiel alle Arbeiterbienen in der Lage, mittels Muskelzittern Ihrer Flugmuskulatur Wärme zu produzieren. Dies wird benötigt, um die Brut bei abfallenden Umgebungstemperaturen warm oder die Kolonie im Winter am Leben zu erhalten. Jedoch zeigt nur Bruchteil der Arbeiterinnen dieses Verhalten, was darauf hindeutet, dass dieses Verhalten plastisch ist und einer Regulierung unterliegt.
Der Schwerpunkt unserer Forschung liegt in den molekularen Grundlagen der Verhaltensplastizität von Honigbienen. Zu den wichtigen Teilaspekten die wir untersuchen, zählt zum einen die Regulation der Genexpression im Kontext der Verhaltensplastizität und zum anderen wie biogene Amine (und deren Rezeptoren) in diese Prozesse involviert sind. Dabei kombinieren wir Methoden aus einem breiten Spektrum verschiedener Bereiche wie zum Beispiel der Verhaltenspharmakologie, der pharmazeutischen Analytik und der Molekularbiologie.
Projekte
- Circuläre RNAs als mögliche Regulatoren der altersabhängigen Verhaltensplastizität von Honigbienen.
- Die Rolle von biogenen Aminen bei der Thermogenese von Honigbienen.
Ausgewählte Publikationen
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Octopamine drives honeybee thermogenesis in eLife (2022). 11 e74334.
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Sequence and structural properties of circular RNAs in the brain of nurse and forager honeybees (Apis mellifera) in BMC Genomics (2019). 20(1) 88.
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Neuronal distribution of tyramine and the tyramine receptor AmTAR1 in the honeybee brain in Journal of Comparative Neurology (2017). 525(12) 2615–2631.
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AmTAR2: Functional characterization of a honeybee tyramine receptor stimulating adenylyl cyclase activity in Insect Biochemistry and Molecular Biology (2017). 80 91–100.
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