F1 Praktikum
Module: Tierökologie und Tropenbiologie F1
Studienfach: Wahlpflichtbereich, Unterbereich Thema 1 und 2, Modulgruppe 1, Tierökologie und Tropenbiologie
ECTS: 15 (oder eine B-Version mit weniger ECTS als ergänzende Leistung)
Sprache: Deutsch/Englisch
Prüfungsart: Protokoll
Dozenten: Ingolf Steffan-Dewenter, Jochen Krauß, Andrea Holzschuh, Thomas Schmitt, Sarah Redlich, Kim Lea Holzman
Lerninhalte: Die Studierenden erweitern ihr Wissen über ökologische Theorien und aktuelle Forschungsfragen der Tierökologie. Sie erwerben die Qualifikation, wissenschaftliche Untersuchungen zu planen, durchzuführen, statistisch auszuwerten und zu interpretieren. Sie lernen tierökologische Methoden kennen und werden für mögliche Fehlerquellen bei der Dateninterpretation sensibilisiert. Zudem vertiefen sie ihr Wissen über Biologie und Ökologie wichtiger funktioneller Arthropoden-Taxa. Das erworbene Wissen befähigt die Studierenden, wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen des F2-Praktikums oder einer Masterarbeit durchzuführen.
Inhalt
Im Rahmen des „Tierökologie und Tropenbiologie F1“ werden im SS als auch im WS verschiedene Kurse mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten angeboten, von denen Sie insgesamt drei belegen müssen, um 5 Wochen zu erreichen. Übersicht über die aktuellen Kurse siehe unten.So gerne wir auch Ihre Wünsche berücksichtigen, müssen wir Sie bei Überschreiten der maximalen Teilnehmerzahl ggf. auf einen anderen Kurs verweisen. Wie alle Veranstaltungen des Wahlpflichtbereichs 1 können auch diese Kurse im Wahlpflichtbereich 2 belegt werden.
Agrarökologie
Die Studierenden lernen eine Vielzahl typischer Kulturpflanzen aus der Region um Würzburg kennen und erfassen Gefäßpflanzen, Bestäuber, Schädlinge und natürliche Feinde, wobei sie ökologisch und konventionell bewirtschaftete Getreidefelder vergleichen. Die Insekten werden mit Schwerpunkt auf Laufkäfern identifiziert und die Daten statistisch ausgewertet. Nach dem Kurs verfassen die Studierenden individuell ein wissenschaftliches Protokoll.
Tropenökologie
Dieser praxisorientierte Kurs findet in Kenia statt und umfasst Exkursionen zu afrikanischen Ökosystemen wie Korallenriffen und Savannen-Nationalparks. Er wird nur alle zwei Jahre angeboten, und die Studierenden müssen einen wesentlichen Teil der Kosten selbst tragen. Im tropischen Ökosystem werden kleine Projekte zu ökologischen oder naturschutzbezogenen Themen durchgeführt.
Chemische Ökologie
In diesem praktischen Kurs werden die Studierenden in die chemischen Wechselwirkungen von Organismen mit ihrer biotischen und abiotischen Umwelt eingeführt, wobei der Schwerpunkt auf evolutionären und ökologischen Forschungsfragen liegt. Sie lernen geeignete biologische Methoden zur Untersuchung dieser Wechselwirkungen sowie analytische Methoden zur Charakterisierung der von den Organismen verwendeten Substanzen kennen.
Ökologie von Honigbienen und Wildbienen
Dieser praxisorientierte Kurs führt die Studierenden in das Leben von Honigbienen und Wildbienen ein; Grundsätze und Techniken der Imkerei (Koloniepflege, Zucht, Krankheiten); Ressourcennutzung von Honigbienen und Wildbienen (Bienentänze, Blütenbesuch, Pollenanalyse, Sammelverhalten, Nisthilfe); Taxonomie der Wildbienen, Feinde der Bienen, Wildbienen in verschiedenen Lebensräumen (Exkursion), Honigbienen-Exkursion.
Statistik und R in Ökologie und Naturschutz
Dieser Kurs vermittelt den Studierenden die Grundlagen der Statistik sowie der Programmier-, Grafik- und Statistiksoftware R, mit besonderem Schwerpunkt auf Methoden und Anwendungen in und für die Ökologie und Naturschutzbiologie. In praktischen Übungen lernen die Studierenden die Grundlagen von R für die Datenverarbeitung, -analyse und -grafik sowie Standardmethoden der deskriptiven und analytischen Statistik kennen.
Molekulare Biodiversitätserfassung
Molekulare Methoden finden in der ökologischen Forschung zunehmend Anwendung. Dieses Modul vermittelt den Studierenden anhand praktischer Erfahrungen molekulare Methoden, die derzeit im Biodiversitätsmonitoring und anderen ökologischen Forschungsfragen eingesetzt werden. Die Studierenden lernen, wie man aktuelle molekulare Methoden wie DNA-Metabarcoding plant und umsetzt.
Bodenökologie
Ziel des Kurses ist es, den Studierenden theoretisches Hintergrundwissen und praktische Erfahrungen im Umgang mit Bodenökologie zu vermitteln. Wir haben Bodenfauna-Gemeinschaften in benachbarten Laub- und Nadelwaldbeständen in einem Wald in der Nähe von Würzburg verglichen.
Ökologie und Taxonomie
Studierende lernen, die Merkmale verschiedener Arthropodengruppen, insbesondere der Insekten, zu erkennen und zuzuordnen, und erwerben spezielle Formenkenntnis. Sie führen Beobachtungen und Erfassungen von Arthropoden in ihrem Lebensraum durch und bearbeiten ökologische oder verhaltensbiologische Fragestellungen in experimenteller Labor- und Freilandarbeit zur Charakterisierung der jeweiligen Arthropodengruppen.
Waldökologie
WS: im Jugendwaldheim Wessely Haus im ältesten Nationalpark Deutschlands, dem Nationalpark Bayerischer Wald. SS: in der Feldstation Fabrikschleichach. Hier werden wir uns auf die Rolle von Wirbellosen in Waldökosystemen konzentrieren, insbesondere auf die Rolle von Waldinsekten im Naturschutz und in der Schädlingsbekämpfung.
Biologie des Globalen Wandels
Dieser Kurs untersucht, wie wichtige planetarische Herausforderungen – Biodiversitätsverlust und Klimawandel – miteinander verbunden sind. Die Studierenden untersuchen die Auswirkungen des globalen Wandels auf biologische Systeme anhand von Literatur, Medien, Datenanalysen, Exkursionen und Experimenten. Wichtige anthropogene Einflussfaktoren wie Klimawandel, Landnutzung, Umweltverschmutzung und invasive Arten werden analysiert.
Makroökologie
Dieser Kurs befasst sich mit zentralen Fragen zu großräumigen Mustern der Biodiversität, beispielsweise warum die Artenvielfalt in den Tropen größer ist oder wie sich der Klimawandel auf die Verbreitung von Arten auswirkt. Die Studierenden erwerben praktische Fähigkeiten in der makroökologischen Forschung, analysieren biogeografische und ökologische Daten, um die Artenvielfalt und -verbreitung zu modellieren, und untersuchen Anwendungsmöglichkeiten im Naturschutz.
Modellierung in der Ökologie
Computersimulationen in der Ökologie und Evolutionsbiologie erleichtern die Identifizierung kausaler Prozesse, die großräumige zeitliche und räumliche Muster wie Phänologie oder regionale Verbreitung von Artengemeinschaften mit dem Verhalten einzelner Individuen in Verbindung bringen. Wir verwenden die Programmiersprache R, um verschiedene Simulationstechniken und Modellierungsmethoden zu implementieren.
Ökologie in alpinen Lebensräumen
Dieser praxisorientierte Blockkurs findet in den deutschen Alpen im Nationalpark Berchtesgaden statt und konzentriert sich auf ökologische Muster und Prozesse entlang von Höhengradienten. Im Rahmen von Exkursionen erkunden die Studierenden eine Reihe von Ökosystemen von der kollinen Zone bis zur subnivalen Zone und erwerben ein umfassendes Verständnis der Lebensraummerkmale und klimatischen Unterschiede in verschiedenen Höhenlagen.
Biodiversität, Ökosystemdienstleistungen und Naturschutz
Dieser Kurs untersucht die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Ökosystemleistungen und Naturschutz im Kontext globaler Umweltveränderungen. Die Studierenden erwerben fundierte Kenntnisse in ökologischen Konzepten, befassen sich mit aktuellen Forschungsergebnissen zum Biodiversitätsverlust und lernen praktische Instrumente wie die Modellierung von Ökosystemleistungen, die Entwicklung von Szenarien und die räumliche Analyse kennen.
