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Biozentrum der Universität Würzburg

Zehn Millionen für die Krebsforschung

04.07.2018

Die Deutsche Krebshilfe richtet in Würzburg eines von bundesweit fünf Mildred-Scheel-Nachwuchszentren ein. Junge Krebsforscherinnen und Krebsforscher sollen hier beste Arbeitsbedingungen vorfinden.

Für die Erforschung von Krebs (das Bild zeigt ein Prostatakarzinom, gelb) richtet die Deutsche Krebshilfe in Würzburg ein Nachwuchszentrum ein. (Foto: Universitätsklinikum Würzburg)
Für die Erforschung von Krebs (das Bild zeigt ein Prostatakarzinom, gelb) richtet die Deutsche Krebshilfe in Würzburg ein Nachwuchszentrum ein. (Foto: Universitätsklinikum Würzburg)

Dresden, Frankfurt, Hamburg, Köln/Bonn und Würzburg – an diesen Standorten können junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler künftig dazu beitragen, die Krebsforschung in Deutschland zukunftsfähig zu halten: Hier richtet die Deutsche Krebshilfe ihre neuen Mildred-Scheel-Nachwuchszentren ein. Sie stattet jedes davon in den kommenden fünf Jahren mit zehn Millionen Euro aus.

Das gab die Krebshilfe am 4. Juli 2018 bei ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin bekannt. Sie will mit dieser Initiative dem „eklatanten Mangel“ an jungen Krebsforschenden entgegenwirken, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

In Würzburg ist die Medizinische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Träger des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums. Federführend bei der Bewerbung war Professor Martin Eilers, Krebsforscher am Biozentrum der JMU. Ihm zufolge werden die ersten Forschungsgruppen des neuen Zentrums voraussichtlich im Herbst 2018 ihre Arbeit aufnehmen.

Zentrum strebt Vereinbarkeit von Beruf und Familie an

Talentierte Nachwuchskräfte sollen in den neuen Nachwuchszentren – dafür hatte es insgesamt 27 Bewerbungen aus ganz Deutschland gegeben – bestmögliche Arbeitsbedingungen und eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf geboten bekommen.

Um den jungen Forschenden möglichst gute Bedingungen zu bieten, werden laut Eilers besonders flexible Arbeitszeitmodelle etabliert. Außerdem seien die Forschenden von allen Verpflichtungen in Klinik und Lehre befreit. Das Zentrum könne das Fördergeld von der Krebshilfe unter anderem auch einsetzen, um in den Ferien oder bei Kongressreisen eine Kinderbetreuung zu finanzieren.

Gemeinsame Forschungsfrage vereint die Gruppen

„Wir wollen bis zu acht Forschungsprojekte und -gruppen etablieren, in denen insgesamt rund 35 Personen arbeiten“, sagt Eilers. Wert lege man darauf, junge Talente aus den Naturwissenschaften und der Medizin gemeinsam forschen zu lassen.

Die Gruppen sollen auf dem Medizin-Campus in Grombühl unter einem Dach zusammenarbeiten. Ihre gemeinsame Forschungsfrage: Wie schaffen es Tumorzellen, sich aktiv vor dem Immunsystem zu verstecken? Und wie lässt sich die Kontrolle durch das Immunsystem wieder herstellen? Von der Lösung dieser Fragen erhofft sich die Wissenschaft weitere Fortschritte bei der Behandlung von Krebs.

Exzellentes Forschungsumfeld in Würzburg

Das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum findet in Würzburg ein sehr gutes Umfeld: Am Biozentrum und am Rudolf-Virchow-Zentrum der JMU forschen mehrere Gruppen an der Entschlüsselung molekularer Mechanismen der Tumorentstehung. Die neu eingerichteten Max-Planck-Forschungsgruppen arbeiten auf dem Gebiet der System-Immunologie. Außerdem entwickeln Arbeitsgruppen in der Medizinischen Klinik und Poliklinik II, der Hautklinik, der Frauenklinik und der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg neue Strategien zur Immuntherapie. Und das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung untersucht methodisch eng verwandte Fragestellungen.

Prominente Namensgeberin

Benannt sind die neuen Nachwuchszentren nach der Ärztin Mildred Scheel (1931-1985). Sie hat die Deutsche Krebshilfe im Jahr 1974 gegründet.

Website der Deutschen Krebshilfe

Von Robert Emmerich

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