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Transparenz

 

Militärische Transparenz

Um zu verhindern, dass es zu einem erneuten Wettrüsten mit modernen technologischen Waffen wie Hyperschallwaffen oder Anti-Satelliten-Systemen (ASAT) kommt, wäre eine verstärkte Transparenz militärisch technologischen Entwicklungszentren und Einrichtungen hilfreich. Erreicht werden könnte dies beispielsweise durch die Überwachung durch neutrale Forschungseinheiten, mit Mitgliedern aus verschiedenen Ländern.

Transparente Forschung und Entwicklung neuer Technologien

Es ist absehbar, dass in nicht allzu ferner Zukunft Technologien entwickelt, werden können, welche ein unvergleichliches Gefahrenpotential für die menschliche Welt darstellen. Um die Entwicklung von künstlicher Intelligenz, synthetischen Organismen und ähnlichem in einem kontrollierten und friedlichen globalen Rahmen ablaufen zu lassen, benötigt es neben strengen gesetzlichen Vorgaben, auch eine hohe Transparenz dieser Entwicklungsabläufe. Denkbar wäre auch hier eine Überwachung durch neutrale Forschungseinheiten, mit Mitgliedern aus verschiedenen Ländern. Erhöhte Transparenz sorgt nicht nur für verstärkte Einhaltung von Gesetzen, sondern auch für mehr Vertrauen zwischen den Ländern. Außerdem könnten man global festlegen, dass die Forschungs- und Entwicklungsteams, welche an hochmodernen gefährlichen Technologien arbeiten, aus Mitgliedern vieler verschiedener Länder bestehen und die Ergebnisse dieser Gruppen allen Ländern zugänglich sind. Gemeinsam kann dann entschieden werden, inwieweit die Ergebnisse eingesetzt werden.   

Rüstungskontrolle und Abrüstung

Ein bekanntes Beispiel, für eine erfolgreiche Rüstungskontrolle, ist der Anti-Ballistic Missile (ABM) -Vertrag, in welchem die Entwicklung und der Einsatz strategischer Raketenverteidigung, auf eine genaue Anzahl festgelegt wurde. (1) Ein großer Erfolg im Kampf gegen das Wettrüsten in den 70er Jahren, da die Reduzierung der Defensivwaffen den Anreiz für das weitere Aufrüsten mit Offensivwaffen stark minderte und die Grundlage für eine weitere Reduzierung des amerikanischen und sowjetischen Atomwaffenarsenals ermöglichte. (1, S.53) Einen großen Beitrag zur globalen nuklearen Abrüstung leistete die internationale Bewegung „Global zero“, welche auch größtenteils für die Durchsetzung des neuen Atomwaffenverbotsvertrags der Vereinten Nationen verantwortlich ist. 122 Länder unterschrieben den Vertrag, darunter jedoch nicht die neun Atomwaffenstaaten (China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Israel, Nordkorea, Pakistan, Russland und USA) sowie Deutschland und alle anderen NATO-Staaten, mit Ausnahme der Niederlande.

Durch das stetige Engagement der internationalen Öffentlichkeit konnte seit 1986 das globale nukleare Arsenal bereits um ca. 80 % reduziert werden. (2) Ein noch stärkerer Druck der Öffentlichkeit, könnte die Atomwaffenstaaten an den Verhandlungstisch zwingen. Wünschenswert ist auch, dass sich in Forschungsfeldern wie Friedensforschung und Sozialpsychologie, verstärkt mit Möglichkeiten zur Abrüstung beschäftigt wird und die Ergebnisse den Regierungen und der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

 

Literatur

1. Marina Favaro, Dr. Neil Renic, Dr. Ulrich Kühn. Negative Multiplicity: Forecasting the Future Impact of Emerging Technologies on International Stability and Human Security. Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg, 26.09.2022. zuletzt aufgerufen am: 17.03.23

2. "Global zero"-Mainpage zuletzt aufgerufen am: 17.03.23